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Das Dirndl als Ausdruck von Heimatverbundenheit und Tradition
Von der Landhochzeit bis zum Volksfest wird heute wieder verstärkt traditionelle Tracht getragen – allen voran das charmante Dirndl, das wie kein anderes Kleidungsstück den klassischen Look der Alpenregion repräsentiert.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu und Sie planen ein vergnügliches Wochenende bei einem der vielen Oktoberfeste in den Bergen. Da möchten Sie sich natürlich standesgemäß kleiden – und was würde da besser passen als ein feminines farbenfrohes Dirndl? Der Klassiker der Alpen feiert seit einigen Jahren ein rasantes Comeback über alle Generationen hinweg und präsentiert sich dabei so vielfältig wie noch nie. Das macht es einfach, für jeden Anlass passende Dirndlkleider zu finden.
Was zeichnet das Dirndl aus?
Das Dirndl in seiner heutigen Form ist eine Erfindung der Neuzeit. Im späten 19. Jahrhundert verbrachten immer mehr Familien aus den industrialisierten Großstädten ihre Sommerfrische in den Bergen, wo die jungen Damen die nostalgische Kleidung der Mägde auf den Bauernhöfen für sich entdeckten. Leicht angepasst brachten sie sie mit nach Hause und das Dirndl war geboren.
Besonders beliebt wurde es in der Nachkriegszeit, als Heimatfilme mit den Alpen als Schauplatz die Kinos des Landes eroberten, ehe das Dirndl allmählich in Vergessenheit geriet. Erst nach der Jahrtausendwende erfuhr es eine Renaissance als Zeichen der Heimatverbundenheit inmitten der zunehmend globalisierten Welt. Dirndl sind auf großen Volksfesten und Oktoberfesten zu sehen, in Après-Ski-Bars und bei privaten Feiern. Ergänzt werden sie von schlichteren Trachtenkleidern, mit denen Sie auch im Alltag und bei kleineren Festen Ihre Liebe zu den Bergen ausdrücken.
Echte Dirndl bestehen in der Regel aus drei einzelnen Teilen: einem Rock, einem Mieder zum Schnüren und einer Schürze, die Sie über den Rock binden. Als Ergänzung zum Mieder kaufen Sie eine separate Dirndlbluse, die Sie darunter anziehen. Diese charakterisiert sich durch den extrem kurzen Schnitt, damit kein störender Stoff unter dem engen Mieder knittert. Neben dem klassischen Dirndl bekommen Sie auch zweiteilige Dirndlkleider, bei denen Mieder und Rock eine Einheit bilden.
Welche verschiedenen Dirndl gibt es?
Dirndl können eher schlicht gehalten oder besonders edel und aufwendig gestaltet sein. Formale festliche Dirndl sind eine gute Wahl für gehobene Anlässe wie eine große Hochzeit auf dem Land oder den jährlichen Ball im Festzelt. Die Einzelteile werden in sorgfältiger Handarbeit aus feinen Materialien wie Satin, Spitze, Organza oder fein besticktem Tüll gefertigt oder mit Stickereien verziert. Fast märchenhaft wirken Sie in einem mit winzigen Glitzersteinchen besetzten Dirndl, das im Licht des Festsaals funkelt.
Ein weiterer großer Unterschied ist bei der Länge zu verzeichnen. Die meisten traditionellen Dirndl und modernen Dirndlkleider sind Midi-Dirndl, die bis zu den Knien oder Waden reichen. Sie setzen Ihre Beine unaufdringlich in Szene oder lassen sich ganz mädchenhaft mit hohen weißen Kniestrümpfen tragen. Sehr damenhaft und keineswegs bieder wirken lange Dirndl, die die Waden mindestens bis zur Hälfte bedecken und je nach Beinlänge und Schnitt sogar bis zu den Knöcheln fallen. Sie sind genau das Richtige für die kalte Winterzeit, wenn Sie gerne eine unauffällige dicke Strumpfhose und hohe Stiefel unter dem Rock anziehen möchten. Eine Sonderform ist das lange weiße Hochzeitsdirndl für Bräute, die eine traditionelle Landhochzeit feiern wollen.
Nicht ganz so traditionell, aber herrlich charmant ist das Mini-Dirndl, das vor allem bei größeren Oktoberfest-Partys in Festzelten, in Après-Ski-Bars und bei sommerlichen Open-Air-Veranstaltungen zum Einsatz kommt. Tragen Sie es überall, wo der Spaß im Mittelpunkt steht, aber nicht unbedingt bei konservativen Dorffesten oder gar in der Kirche.
Was muss ich beim Dirndl noch beachten?
Das Mieder sollte sich grundsätzlich eng an den Oberkörper anschmiegen. Wenn Sie zwischen zwei Größen schwanken, wählen Sie die kleinere Größe für Ihr Dirndl. Mit im Mieder integrierten Schnüren auf der Vorderseite können Sie den Stoff bei Bedarf etwas lockern oder eben auch enger schnüren.
Die Schürze sollte nicht mit dem Saum des Dirndls abschließen, sondern einige Zentimeter Stoff darunter frei lassen. Denken Sie auch an die gute alte Grundregel für das Binden der Schürze: Schleife rechts bedeutet vergeben und Schleife links Single und zum Flirten aufgelegt.
Achten Sie auf einen hochwertigen Materialmix, zum Beispiel aus atmungsaktiver hautfreundlicher Baumwolle und robusten Kunstfasern, die nicht ausbleichen. Diese Dirndlkleider werden Sie bei guter Pflege über Jahre hinweg begleiten. Für warme Sommertage kommen auch luftig-leichte Viskose und Leinen infrage.
Welche Accessoires gehören zum Dirndl?
So richtig rund wird Ihr Outfit erst mit den richtigen Trachten-Accessoires. Der traditionelle Begleiter zum Dirndl ist das Samtkropfband, das um den Hals gelegt wird. Alternativ zieren Sie Ihr Dekolleté mit einer schönen Halskette und einem alpinen Anhänger wie dem Edelweiß. Ihre Haare schmücken Sie feminin mit einem Haarkranz aus geflochtenen Kunstblumen.
Möchten Sie im Sommer keine Jacke mitnehmen, bieten sich feine Trachtenschals an, die Sie bei kühlen Temperaturen um die nackten Arme legen und bei Sonnenschein einfach von den Armbeugen baumeln lassen. Achten Sie darauf, dass Sie den Schal farblich auf das Dirndl abstimmen, damit er als Teil des Gesamtbildes wahrgenommen wird.
Schlichte schwarze Pumps mit mittelhohem Absatz sind das ideale Schuhwerk. Möchten Sie das Tanzbein schwingen, sollten Sie ein Paar mit Riemchen über dem Fußrücken oder am Knöchel wählen, damit es stets fest am Fuß sitzt. Eine Alternative sind klassische Trachtenschuhe, zum Beispiel halbhohe nostalgische Schnürstiefeletten oder geschlossene Schnürpumps.
Denken Sie nicht zuletzt auch an Ihre Halbseligkeiten und verleihen Sie Ihrer Kleidung mit einer Trachtentasche aus Veloursleder den letzten Schliff. Nun sind Sie für die nächsten Volksfeste und Landhochzeiten bestens gerüstet.